Elektromobilität

Als klimaschonende Nischenalternative hat die Elektromobilität an Aufmerksamkeit gewonnen. Hierbei handelt es um einen stark dynamischen und innovativen Sektor, der wirtschaftliche und flexible Lösungen erfordert. Wie rasant die Branche wächst, zeigen folgende Zahlen: So wurden im September 2020 insgesamt 21.188 Elektroautos zugelassen. Das entspricht einem Plus von 260,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Für die Oberflächentechnik-Branche ergeben sich hierdurch neue Herausforderungen – und Chancen.

Anforderungen in der Elektromobilität

Bauteile mit einer Oberflächenbearbeitung müssen einen leistungsfähigen und nachhaltigen Verschleiß- und Korrosionsschutz bieten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich über den Nutzungszeitraum die elektrischen Eigenschaften verändern. Die Eigenschaften vorhandener
Schichtsysteme müssen genau charakterisiert und bei Bedarf neue Entwicklungen angestoßen werden. Ein wichtiger Schlüssel zur erfolgreichen Einführung der Elektromobilität ist der Leichtbau. Hierdurch kann zumindest ein Teil des zusätzlichen Gewichts der schweren Batterien kompensiert werden. Eine Möglichkeit ist der verstärkte Einsatz von Leichtmetallen, wie Aluminium oder Magnesium. Das Aluminium wird hierbei beispielsweise für Kolben, Bremssättel, Motorblöcke, Rahmen- und Karosserieteile, Felgen, Wärmetauscher, Batterieeinhausungen und diverse weitere Bauteile verwendet.

Leichtmetalle stellen für die Oberflächentechnik jedoch eine besondere Herausforderung dar, da sie nicht nur vor Eigenkorrosion geschützt werden müssen, sondern aufgrund ihres negativen Potentials auch galvanische Korrosion verursachen können, sobald sie mit einem Material mit anderem elektrochemischem Potential verbaut werden. So können Leichtmetalle bei uns beispielsweise entweder elektrolytisch oxidiert oder mit einer anderen Schutzschicht überzogen werden, so dass das elektrochemische Potential herabgesetzt wird.
Insgesamt ist die Entwicklung in der Oberflächentechnik als sehr komplex anzusehen, da bislang nur wenig Felderfahrung mit Elektromobilen vorliegt und die Anforderungen an die Oberflächentechnik noch nicht final definiert sind. Ein ist sicher: Die Schichtsysteme müssen möglichst dünn und gleichmäßig ausgeführt werden. Ebenso müssen mehrere Eigenschaften gleichzeitig dargestellt werden. Dies verlangt robuste und zuverlässige Prozesse, sprich eine gute Anlagentechnik und eine hervorragende Prozesschemie, was wir Ihnen heute schon bieten können.

Elektromobilität Vorteile:

Verfahren

Nachfolgend ein exemplarischer Auszug an Verfahren, die sich in der Elektromobilität bewährt haben und Teil unseres Leistungsportfolios sind:

Passivierung

Bei den Passivierungen ist die möglichst lange Verzögerung der Schichtkorrosion im Fokus und bei Versiegelungen und Topcoats stehen die definierte Leitfähigkeit, die Optik und die Reibwerteinstellung in möglichst engen Grenzen im Vordergrund.

Hart Anodisieren

Die Verwendung von immer mehr Assistenzsystemen führt zu einer immer größeren Anzahl an elektrischen und elektronischen Komponenten. Dazu kommen die elektrischen Antriebsmotoren, Batterien, Ladesysteme, Sensoren und die Steuerelektronik. In diesem Zusammenhang nimmt die Masseanbindung eine immer bedeutendere Rolle ein. Hier gilt es, zuverlässige und gleichbleibende elektrische Eigenschaften zu erzeugen.

Außerdem ist eine Reduktion von Hochfrequenz Signalen von Nöten: Durch einen mehrschichtigen Aufbau werden statische Aufladungen auf hart anodisierten Aluminiumoberflächen, bei gleichzeitiger elektrischer Isolation, gezielt abgeleitet und Signalübertragungsstörungen reduziert.